Wenn man in der Presse vom Standardeckrentner ließt, so hat dieser regelmäßig 45 Beitragsjahre in der gesetzlichen Rentenversicherung zurückgelegt und erhält dafür eine gesetzliche Altersrente in Höhe von 1.236 € monatlich. Davon müssen noch Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge gezahlt werden. Auch Einkommenssteuer wird eventuell fällig. Man könnte annehmen, dass dieser Standardeckrentner den Durschnittsdeutschen repräsentieren soll. Weit gefehlt. Die Deutschen arbeiten nämlich nach Erhebungen der Europäischen Kommission lediglich 36,8 Jahre und damit 8,2 Jahre weniger als der Musterrentner. Und selbst mit dieser Lebensarbeitszeit liegen wir deutlich über dem europäischen Durchschnitt von 34,5 Jahren. An unseren Standardeckrentner kommt übrigens keiner unserer Nachbarn heran. Das längste Arbeitsleben haben bei uns die Isländer mit durchschnittlich 44,6 Arbeitsjahren. Geht man von der oben genannten tatsächlichen Lebensarbeitszeit aus, käme der durchschnittliche Arbeitnehmer auf eine Regelaltersrente aus der gesetzlichen Rentenversicherung in Höhe von 1.011 € abzüglich Steuern, Kranken- und Pflegeversicherung. Und das auch nur dann, wenn er die gesamte Lebensarbeitszeit im Durchschnitt aller versicherten Verdient hat, was für 2012 einem Jahresbruttoeinkommen von 32.446 € entspricht. Zusätzliche private Vorsorge ist also dringend notwendig!
14.02.2012